Ein Baltisches Schmalspurmärchen

Litauen, Lettland und Estland, die baltischen Staaten haben nach dem Ende der Sowjet-Herrschaft viel für die Erhaltung ihrer Vergangenheit getan. Auf baltischen Schmalspurstrecken kann man auf einer gemütlich-geruhsamen Reise in die Vergangenheit manch einer Eisenbahnlegenden begegnen.

Am Anfang stand ein Alptraum. Tausende von Güterwaggons fuhren nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem Baltikum nach Sibirien. Um den Widerstandswillen der Litauer zu brechen, ließ Sowjet-Diktator Stalin fast 50 Prozent der Bevölkerung verfrachten. Die wenigsten der Deportierten kamen aus Sibirien zurück. Aber Litauen hat überlebt und die Eisenbahn auch, allerdings waren die Dampfzeiten Ende der 50er-Jahre vorbei.

Fortschritt war angesagt und damit Dieselloks. Auch auf den Schmalspurgleisen, die aber mit dem Ende der Sowjetunion nicht mehr befahren wurden. Ein Stück Vergangenheit ist nun wieder auferstanden. Zwei Schmalspurzüge sind in Litauen wieder für Touristen unterwegs. Der Traum von einer betriebsfähigen Dampflok hat sich noch nicht erfüllt. Wohl aber in Lettland, dort zuckelt frisch aufgearbeitet, ein fast 60 Jahre altes, Dampfross über die 750 Millimeter breiten Gleise. Auch die Landschaft, durch die Marisa, eine der letzten Schmalspurlokomotiven des Baltikums im Liniendienst dampft, ist eine Reise wert.

Ein Film von Nils Koch: www.swr.de/eisenbahn-romantik/archiv/folgen/marisa-ku4-trofeinyi-banitis-siaurukas/-/id= 2249894/nid= 2249894/did= 4359160/hudvi6/index.html  

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